Kirchen und Klöster

was?


Unsere Texttafel Kirche und Kloster gibt einen kurzen Überblick über die Geschichte von St. Marien (der Kirche in der Winsener Altstadt) sowie dem Kloster. 

wozu?


Im Folgenden können Sie den Text der Texttafel mit weiterführenden Erläuterungen vieler Begriffe lesen - diese sind durchgehend Groß geschrieben und unterstrichen. Die Ausführungen stammen (bis auf die Erläuterungen zur Kalandbruderschaft) von Dr. Jürgen Klahn.

 

Kirche

Die Kirche St. Marien wurde 1233 eine selbständige Pfarrei - zuvor war sie eine FILIALKIRCHE von Pattensen. Der Bau dieser Kirche ist sicherlich der Gründung der Stadt zuzurechnen. PATRON war der Herzog von Braunschweig-Lüneburg - zuvor das Benediktinerkloster St. Michael in Lüneburg.  Die Pfarrei umfasste die Stadt Winsen und die Vogtei Neuland. Die Kirche war ausgestattet mit Grundbesitz in der Umgebung der Stadt und in der Vogtei Neuland sowie mit etwa 15 GEISTLICHE LEHEN in der Stadt. Im 15. Jahrhundert hatte sie 3 Vikarien. Im selben Jahrhundert wurde die alte Kirche abgebrochen und größer aufgebaut. Der Rohbau war 1465 fertig gestellt. Eine KALANDBRUDERSCHAFT und war der Kirche angeschlossen. Einschneidendes Ereignis war die Reformation, die 1526 auf Druck der Winsener Bevölkerung von Herzog Ernst zugestanden wurde.

 

Kloster

Seit 1348 gab es eine TERMINEI des Lüneburger Franziskanerklosters St. Marien in Winsen. Vielleicht stand diese bereits auf der Luheinsel. 1477 stiftete Herzog Friedrich der Ältere ein Franziskaner-Observanten-Kloster auf der Luheinsel, das als geistliches Zentrum für seinen Enkel Heinrich den Mittleren gedacht war, der von Winsen aus das Fürstentum regieren sollte. Nach seinem Tode war der Plan hinfällig - der junge Fürst regierte in Celle. Das Kloster war inzwischen vom Papst bewilligt worden, so dass es doch noch zur Ausführung des Baues kam. Es wurde in den Jahren 1480-1484 gebaut.

Von Winsen aus wurde 1489/91 die Reform des Lüneburger Klosters wesentlich unterstützt. Die Winsener Begarden (Gemeinschaft von Laienbrüdern) ließen sich geistlich durch das Kloster versorgen. Eine weitere geistliche Einrichtung war das LEPROSEN-SPITAL MIT SEINER KAPELLE ST. GEORG, das 1401 erstmals erwähnt wurde. Mit der Reformation löste Herzog Ernst 1528 das Winsener Kloster auf, nachdem sich die MÖNCHE DEN ANORDNUNGEN des sich zum Luthertum bekennenden Herzogs nicht beugen wollten.